• Winterhärtezonen

    Einleitung/Problemstellung

    Der Klimawandel betrifft viele unterschiedliche Bereiche, wie beispielsweise die Sektoren der Land- und Forstwirtschaft, Stadt- und Regionalplanung, Naturschutz, Wasserwirtschaft, Energiebereitstellung und Tourismus. Seine Folgen sind bereits heute vielerorts zu beobachten. So kommt unsere mitteleuropäische Fauna mit den stärker werdenden Wetterextremen (Dürren, Hitzewellen, Starkniederschlagsereignissen uvm.), vor allem hinsichtlich der kleinklimatischen Bedingungen im bebauten Bereich, immer mehr an ihre Grenzen und ist dadurch nicht mehr kultivierbar. Dies stellt sowohl den Garten- und Landschaftsbau, wie auch die Kommunen, Architekten und Privatleute vor neue Herausforderungen. Es gilt also nun, neue Pflanzen zu finden, die deutlich höhere Temperaturen, längere Trockenperioden und starke Niederschläge mit großen Regenmengen in kurzer Zeit problemlos überstehen können und dennoch bei winterlichen Wetterlagen ausreichend kälteresistent sind, um dauerhaft in Mitteleuropa bestehen zu können. Vor allem die winterlichen Wetterlagen sind ausschlaggebend, da diese die für eine Kultivierung in Mitteleuropa erforderliche Winterhärte der Pflanzen vorgeben. Für die Winterhärtezonen-Einteilung gibt es bis jetzt nur eine anerkannte Karte von W. Heinz und D. Schreiber von 1981.

    Quelle: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 75 in: A. Bärtels, "Gartengehölze" erschienen im Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1984) 

    Diese Winterhärtezonen-Einteilung, so lässt es der theoretische Gedanke zu, ist im Zuge der Klimaveränderung veraltet und sollte entsprechend analysiert und gegebenenfalls überarbeitet werden. Nun ist zu prüfen, welchen Einfluss die Erwärmung in den Referenzzeiträumen 1961 bis 1990 und 1991-2020 auf die Winterhärte-Zonierung hat und welche Tendenzen sich in dem darauffolgenden Referenzzeitraum 2021 bis 2050 durch adäquate Klimamodelle ableiten lassen. Hierfür maßgeblich sind die mittleren jährlichen Minima der Lufttemperatur (2m über Boden). 

    Da die Vegetation im öffentlichen und privaten Raum auch zukünftig imposant, schön und dennoch pflegeleicht und hitze- sowie trockenheitsbeständig sein soll, gilt es hier darüber hinaus die geänderten klimatischen Kriterien zu ermitteln. Gerade für die Trockenheitsbeständigkeit muss in dieser Klimaepoche auf nicht heimische Pflanzen zurückgegriffen werden. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man einen Blick auf die aktuelle Lage der Forstwirtschaft wirft und erkennt, dass viele heimische Gehölze mit dem Trockenstress an ihre Grenze kommen und ganze Wälder absterben. 

    Die folgenden Ausführungen gliedern sich in sieben Kapitel. Im zweiten Kapitel erfolgt eine grundlegende Analyse der Winterhärtezonen-Karte von Heinz und Schreiber. In den Kapiteln drei und vier werden die Winterhärtezonen-Karte von 1961 – 1990 und die jährlichen Winterhärtezonen-Karten der Klimaperiode 1991 – 2020 analysiert, verglichen und auf Änderungen untersucht. 

    Das Fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Abweichungen der Winterhärtezonen und deren Ursachen. Hierzu wird auf die zugrundeliegenden Klimamodelle und ihre Unterschiede eingegangen.

    Da sich die Winterhärtezonen-Kartierung ausschließlich das Kriterium der durchschnittlichen jährlichen Minima der Lufttemperatur berücksichtigt, wird in Kapitel sechs analysiert, welche weiteren Daten für eine erfolgreiche Kultivierung relevant sind und in die Planungen einbezogen werden sollten.

    Auswirkungen auf die künftigen Pflanzkonzepte und eine Pflanzenliste werden in Kapitel 7 erläutert. Hier wird auch beschrieben, worauf bei der Kultivierung von Klimapflanzen geachtet werden muss.

    Die Ausarbeitung schließt im 8 Kapitel mit einem Resümee und einem Ausblick auf potentiell weiterführende Forschungen.

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    Ausarbeitung - Thesis - Wissenschaftliche Arbeit

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    Verfasst von Nicky Möller | B.Sc. Landscape Architecture